Fachwörter

Quellen:

  • Patientenhandbücher der International Myeloma Foundation (IMF) und des Universitätsklinikums Heidelberg, Sektion Multiples Myelom.
  • Diverse Fachartikel von med. Autoren und/oder Fachgesellschaften wie der DGHO bzw. dem Tumorzentrum München sowie med. Fachwörterbücher +
  • Der Bearbeitungsstand, derzeit Januar 2015
  • AchsenskelettDazu gehören Schädel, Wirbelsäule und Becken.
  • AkutEin plötzlicher Beginn von Symptomen oder einer Erkrankung.
  • AlbuminEin einfaches wasserlösliches Protein, das man im Serum und auch in vielen tierischen und pflanzlichen Geweben findet.
  • AlkylierendBedeutet, dass diese Substanzen die DNA der Myelomzellen quervernetzen und dadurch die Zellteilung verhindern.
  • Alkylierende SubstanzEine chemotherapeutische Substanz wie z.B. Melphalan, Cyclophosphamid oder Bendamustin.
  • Allogensiehe Transplantation
  • AmyloidoseEin Zustand, in dem Myelomleichtketten (Bence Jones Protein) in Geweben und Organen des gesamten Körpers abgelagert werden. Dies tritt häufiger bei Lambda gegenüber Kappa Bence Jones-Proteinen auf. Bei Patienten mit Amyloidose binden die Leichtkettenproteine an bestimmte Gewebe, wie z.B. das Herz, die Nerven oder die Niere, statt dass sie über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden werden.
  • AnalgetischEin Schmerzmittel - Aspirin ist ein leichtes Schmerzmittel.
  • AnalogEine chemische Substanz, die dieselbe Struktur wie eine andere Substanz besitzt, aber vom Aufbau leicht unterschiedlich ist.
  • AnämieEine Verminderung der Anzahl roter Blutkörperchen, normalerweise < 10 g/dl, wobei zwischen 13 und 14 g/dl normal ist. Eine Myelominfiltration im Knochenmark verhindert die Bildung von roten Blutkörperchen, was zu Atemlosigkeit, Schwäche und Müdigkeit führt.
  • AnästhesieDie Unfähigkeit, etwas wahr zu nehmen oder zu spüren. Eine Lokalanästhesie führt zum Gefühlsverlust in einem Körperteil. Eine Vollnarkose führt zum Schlaf.
  • Angiogenese / AngiogenesehemmerDie (Neu-) Bildung von Blutgefäßen. Die Angiogenese ist einerseits ein wichtiges Reparaturprinzip, z.B. nach Verletzungen, Gefäßverschlüssen u.ä.. Sie ist aber andererseits in Tumoren wie dem MM für deren Wachstumsgeschwindigkeit verantwortlich. Angiogenesehemmer wie etwa das Thalidomid werden therapeutisch eingesetzt, um eine Verlangsamung oder sogar einen Stillstand des Tumorwachstums zu erreichen.
  • AntibiotikumMedikament, das zur Behandlung von Infektionen eingesetzt wird.
  • Antiemetische SubstanzenMedikamente, die Übelkeit und Erbrechen vorbeugen oder bekämpfen.
  • AntigenEine körperfremde Substanz (z.B. Bakterien, Viren, Giftstoffe), die nach Eintritt in den Körper dazu führt, dass das Immunsystem Antikörper produziert.
  • AntikörperAntikörper sind Y-förmige Eiweißkörper, die das Immunsystem (B-Lymphozyten und Plasmazellen) als Reaktion auf ein Antigen (s.o.) bildet. Antigene sind Substanzen, die vom Immunsystem als fremd eingestuft werden. Antikörper werden auch Immunglobuline (Ig) genannt. Wenn sie an die speziell zu ihnen passende Antigene binden, lösen sie eine Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. Man unterscheidet die Antikörper je nach Strukur und Funktion weiter in IgG, IgE, IgM, IgA und IgD.siehe auch Immunglobuline
  • Antimykotische SubstanzenMedikamente, mit denen Pilzinfektionen behandelt werden.
  • Antineoplastische SustanzenMedikamente, die das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen behindern oder blockieren.
  • Apharese Siehe Leukapherese
  • AplasieEine unterschiedlich lang andauernde Phase nach Strahlen- und/oder Hochdosischemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation. In dieser Phase sinken u.a. die Leukozyten auf einen Wert unterhalb von 0,00800 pro/µ-Liter (auch einfach 800). Dadurch ist die Immunabwehr in dieser Zeit nicht mehr möglich. In dieser Phase wird man weitgehend isoliert. Es sind besondere Hygiene- und Kontaktregeln zu beachten, die Sie von Ihrem behandelnden Onkologen bzw. Krankenhaus erfahren.
  • ApoptoseEin normaler zellulärer Prozess, der über eine genetisch vorprogrammierte Kette von Ereignissen zum Zelltod führt.
  • Appendikulares SkelettDie langen Knochen (d.h. die Arme und Beine) die an der Wirbelsäule, der Brust und dem Becken befestigt sind.
  • Aspiration, AspiratDer Vorgang, Flüssigkeit oder Gewebe von einer bestimmten Region des Körpers zu entnehmen.
  • Asymptomatisches MyelomEine Myelomerkrankung, die ohne Zeichen der Erkrankung oder Symptome auftritt. Es wird auch indolent, Smoldering oder frühes Myelom genannt.
  • AutologSiehe Transplantation
  • B-ZellenWeiße Blutkörperchen, die sich im Knochenmark zu Plasmazellen entwickeln und Antikörper produzieren. Werden auch B-Lymphozyten genannt.
  • BasophilEine Art von weißen Blutkörperchen. Basophile sind Granulozyten.
  • Bence-JonesMyelomeiweiß, das im Harn gefunden wird. Die Menge des Myelomeiweißes wird in g/24 Stunden ausgedrückt. Normalerweise findet man nur eine sehr geringe Menge an Eiweiß (< 1g/24 Stunden) im Harn, und dieses Eiweiß ist meist Albumin. Das Vorliegen von Bence-Jones-Eiweiß ist abnormal.
  • Benigne (gutartig)Nicht krebsartig/bösartig. Im Gegensatz zu maligne/bösartig.
  • BestrahlungstherapieBehandlung mit starken Strahlen (harte Röntgenstrahlung), um maligne Zellen abzutöten.
  • Beta-2-Mikroglobulin (β2M)Ein kleines Eiweiß, das normalerweise im Blut gefunden wird. Bei Patienten mit aktivem Myelom kommen hohe Spiegel im Blut vor. Bei Patienten mit einem Frühstadium des Myeloms und/oder inaktiver Erkrankung kommen niedrige oder normale Spiegel vor. Bei ca. 10 % der Patienten kommt es nicht zu einer abnormalen β2M-Produktion. Bei diesen Patienten kann der β2M-Spiegel nicht verwendet werden, um den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen. Zum Zeitpunkt eines Rezidivs kann der β2M-Spiegel ansteigen, bevor man eine Änderung im Myelomeiweiß sieht. Deshalb ist der β2M-Wert bei 90% der Patienten sehr nützlich, um die Krankheitsaktivität zu bestimmen.
  • Biologische Response-Modifier (BRM)Substanzen, die die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen und Erkrankung stärken. Der Körper produziert normalerweise geringe Mengen dieser Stoffe selbst. Wissenschaftler können manche dieser Stoffe im Labor in großen Mengen produzieren, sodass sie in der Krebstherapie verwendet werden können.
  • BiopsieDie Entnahme von Gewebe zur mikroskopischen Untersuchung.
  • BisphosphonateMedikamente, die an die Knochenoberfläche binden, wo sie aufgenommen werden und gegen die Aktivität von Osteoklasten schützen.
  • Blut (lateinisch: Sanguis), im Herz-Kreislauf-System (Blutkreislauf) zirkulierende Körperflüssigkeit, die dem allgemeinen Stofftransport und -austausch dient.Funktion:Das Blut kann als flüssiges Gewebe oder als Organ des Körpers angesehen werden. Es bringt als Transportmittel Sauerstoff aus der Lunge und Nährstoffe aus dem Darm in die Gewebe, Kohlendioxid und Abbauprodukte des Stoffwechsels in die Ausscheidungsorgane (Lunge, Niere) und überträgt Hormone, Vitamine und Enzyme. Es dient der chemischen Verknüpfung der Organe und der Aufrechterhaltung des Wasser- und Salzhaushaltes des Körpers. Wichtige Eigenfunktionen des Blutes sind die Fähigkeiten, Puffer im Säure-Basen-Haushalt zu sein, als Träger von Antikörpern und Leukozyten eingedrungene Fremdstoffe, Gifte und Fremdorganismen abzuwehren (Immunreaktion) und eröffnete Blutgefäße (Blutgerinnung) verschließen zu können. Die Blutmenge des Menschen beträgt etwa 7–8% seines Körpergewichts, beim Erwachsenen (bei 70 kg Körpergewicht) etwa 4,56l. Das Blut setzt sich aus dem Blutplasma (Blutflüssigkeit) und aus den geformten Bestandteilen, den Blutkörperchen, zusammen.
  • BlutbildDie Zahl an roten Blutkörperchen und Blutplättchen in einer Blutprobe.
  • BlutplättchenEine der 3 wichtigsten Blutzellen, wobei die anderen die roten und weißen Blutkörperchen sind. Blutplättchen verschließen Defekte in der Wand der Blutgefässe und stimulieren die Bildung von Thromben. Blutplättchen sind auch der wichtigste Schutz gegen Blutungen. Werden auch Thrombozyten genannt.
  • BlutzellenWerden im Knochenmark produziert. Sie bestehen aus roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen.
  • BUN (blood urea nitrogen)Misst den Harnstoffspiegel im Blut. Der Harnstoff wird mit der Niere ausgeschieden. Der BUN-Wert ist ein Labortest, der die Nierenfunktion misst. Erkrankungen, wie das Myelom, die zu einer eingeschränkten Nierenfunktion führen, bringen oft eine Erhöhung des BUN-Spiegels mit sich.
  • CalcitoninEin Hormon, das von der Schilddrüse produziert wird und den Knochenabbau vorübergehend blockiert.
  • CalcitrolEine aktivierte Form von Vitamin D, die für Patienten, die einen zusätzlichen Bedarf an Vitamin D haben, verwendet wird.
  • CalciumEin Mineral, das hauptsächlich in den harten Strukturen der Knochenmatrix oder im Hydroxy-Apatit gefunden wird.
  • CarcinogenEine Substanz, die die Krebsentstehung oder das Wachstum von Krebs fördert.
  • CarfilzomibHandelsname Kyprolis® siehe Proteasomeninhibitor
  • CT (Computertomographie, CAT)Eine Untersuchung, bei der Röntgenstrahlen verwendet werden, um dreidimensionale Bilder von Organen und Strukturen im Körper zu sehen. Wird verwendet, um kleine Gebiete von Knochenzerstörung oder die Beteiligung von Weichteilgeweben zu untersuchen.
  • ChemotherapieEine Therapie mit Krebsmedikamenten. Bei der Chemotherapie werden dem Körper Giftstoffe zugeführt die zum Abtöten des Tumors führen sollen. weiterführende Erklärungen erhalten Sie auch über die Blauen Ratgeber Band 22 - Plasmozytom/Multiples Myelom - der deutschen Krebshilfe
  • Adjuvante Chemotherapieeine Therapie, die zusätzlich zur Haupttherapie gegeben wird, um die Effektivität der Haupttherapie zu verbessern (normalerweise, nachdem der gesamte sichtbare Tumor chirurgisch entfernt wurde).
  • Kombinationschemotherapiedie Verwendung von mehr als einer Substanz in einem Chemotherapieschema während der Krebsbehandlung.
  • ChromosomEin Strang DNA und Eiweiß im Zellkern. Chromosomen tragen Gene und arbeiten in der Weitergabe der genetischen Information. Normale menschliche Zellen enthalten 46 Chromosomen.
  • ChronischÜber eine längere Zeitspanne andauernd.
  • CRAB-KriterienWann muss behandelt werden?C= Kalziumkonzentration im Serum > 10,5 mg/dl, > 2,6 mmol/lR= Niereninsuffizienz (Kreatinin >2 mg/dl)A= Anämie (Hämoglobinkonzentration <10 g/dl oder 2 g/dl unter dem NormwertB= Knochenerkrankung (Osteolysen und/oder Osteoporose)Darüber hinaus spielen folgende Parameter für die Behandlung des Myeloms eine wichtige Rolle:Monoklonales Protein im Serum und/oder Urin vorhandenund/oderder prozentuale Anteil der monoklonalen Plasmazellen im Knochenmark beträgt >10% und/oder ein klonales Plasmozytom ist dokumentiertund eine Endorganschädigung nach den CRAB-Kriterien liegt vor
  • EXA (Dual Photon X-ray Absorptionmetry)Misst den Knochenverlust; Die beste Methode, um die Knochendichte zu messen.
  • DexamethasonEin Steroid, das nicht nur entzündungshemend wirkt, sondern häufig mit anderen chemotherapeutischen Substanzen verabreicht wird. Durch die Gabe von hoch dosierten Glukokortikoiden, insbesondere Dexamethason, kann eine rasche Reduktion der Tumormasse beim multiplen Myelom erreicht werden.
  • DiagnoseDie Identifizierung einer Erkrankung anhand ihrer Zeichen und Symptome.
  • DialyseWenn die Niere eines Patienten nicht mehr fähig ist, das Blut zu reinigen. Das Blut wird durch eine Dialysemaschine gereinigt.
  • DLT (dosislimitierende Toxizität)Nebenwirkungen, die so schwer sind, dass die Behandlung nicht fortgesetzt werden kann.
  • DNADie Erbsubstanz; ein großes Molekül, das die genetische Information trägt, die Zellen brauchen, um sich zu vermehren und Eiweiße zu produzieren.
  • EffektivitätDie Fähigkeit, einen Effekt hervorzurufen; In der Krebsforschung bedeutet Effektivität, dass eine Behandlung effektiv ist.
  • EFS (event free survival)Zeit in der die Krankheit nicht in Erscheinung tritt.
  • EinbringungDer Prozess, Patienten in eine klinische Forschungsstudie aufzunehmen, oder die Anzahl der Patienten, die bereits in der Studie sind, oder von denen eine Teilnahme erwartet wird.
  • EinverständniserklärungDer Vorgang, bei dem ein Arzt einem Patienten genügend Information über eine vorgeschlagene Behandlung gibt, damit der Patient schließlich eine informierte Entscheidung darüber treffen kann, ob er diese Behandlung durchführen lassen möchte oder nicht. Abgesehen von einer genauen Erklärung der Behandlung muss der Arzt auch auf die Risiken, Vorteile, Alternativen und potentiellen Kosten der Behandlung hinweisen.
  • ElektrophoreseEine Laboruntersuchung, bei der die Serummoleküle eines Patienten anhand ihrer Größe und elektrischen Ladung aufgeteilt werden. Bei Myelompatienten kann mittels Elektrophorese die Menge des Myelomproteins (M-Protein) gemessen werden. Zusätzlich kann das spezifische M-Protein identifiziert werden. Die Elektrophorese wird sowohl für die Diagnose als auch zur Verlaufskontrolle der Behandlung eingesetzt.
  • EnzymEine Substanz, die die Geschwindigkeit einer chemischen Veränderung, die im Körper passiert, bestimmt.
  • ErhaltungstherapieChemotherapie, die Patienten in Remission verabreicht wird, um ein Rezidiv zu verzögern oder zu verhindern.
  • ErythrozytenRote Blutkörperchen. Sie tragen Sauerstoff zu Körperzellen und nehmen auf dem Rückweg Kohlendioxid mit.
  • ErythropoietinEin Hormon, das von den Nieren produziert wird. Myelompatienten mit vorgeschädigten Nieren produzieren nicht genug Erythropoietin und können daher anämisch werden. Hier kann die Injektion von synthetischen Erythropoietin hilfreich sein. Bluttransfusionen sind, insbesondere im Notfall, eine andere Alternative. Synthetisches Erythropoietin wird prophylaktisch vor einer Chemotherapie und unterstützend vor und während einer Chemotherapie eingesetzt, um einer Anämie vorzubeugen.
  • Freie LeichtkettenTeile des monoklonalen Proteins mit niedrigem Molekulargewicht, die mit einer hochemfindlichen Laboruntersuchung, dem Freelite-Test, festgestellt werden können.
  • GenEine spezifische Abfolge von DNA oder RNA. Die biologische Einheit der Vererbung, die auf einer bestimmten Stelle eines Chromosoms platziert ist und in allen Körperzellen gefunden wird. Wenn Gene fehlen oder beschädigt sind, kann Krebs entstehen.
  • GentherapieBehandlung, die Gene verändert. Die Verwendung von Genen, um das Immunsystem zu stimulieren. In Gentherapiestudien für Krebspatienten versuchen Forscher, die natürliche Fähigkeit des Körpers, die Erkrankung, zu bekämpfen zu verbessern und den Tumor empfindlicher für andere Therapien zu machen. Das Hauptaugenmerk der Behandlung liegt auf dem Ersatz beschädigter oder fehlender Gene durch gesunde Kopien.
  • GenetischVererbt. Hat mit der Information, die durch die DNA in den Genen von Eltern an Kinder weitergegeben wird, zu tun.
  • Globuline (alpha 1, alpha 2, beta-, gamma-globuline)Eiweiß im Serum das mittels Elektrophorese in seine Bestandteile unterteilt werden kann, also in die unterschiedlichen Eiweißgruppen. Die Globuline unterteilen sich in die alpha 1-, alpha 2-, beta- und zuletzt die Gammaglobuline. Die Gammaglobuline bezeichnet man auch als Immunglobuline, und diese sind ganz besonders interessant für die MM-Patienten.
  • GranulozytenEine Art von weißen Blutkörperchen, die Bakterien zerstört. Neutrophile/Eosinophile und Basophile sind Granulozyten.
  • Graft versus Host-Disease (GVDH)Die Reaktion eines gespendeten Knochenmarks gegen das körpereigene Gewebe eines Patienten.
  • GVM (Graft versus Myeloma)Aktivität des Transplantats gegen das Myelom. Dies ist der erwünschte Effekt bei der allogenen Transplantation.
  • Hämatokrit (Hkt)Der Prozentsatz von roten Blutkörperchen in Blut. Ein niedriger Hämatokrit bedeutet eine Anämie.
  • HämatogenKommt aus dem Blut oder wird über die Blutzirkulation verteilt.
  • HämatologeEin Arzt, der auf die Probleme des Blutes und des Knochenmarks spezialisiert ist.
  • Herpes simplexDas häufigste Virus. Es ruft oft Entzündungen im Mundbereich hervor, die Verkühlung genannt werden.
  • Herpes zosterEin Virus, das sich in bestimmten Nerven niederlässt und dort Blasen, Schwellungen und Schmerzen verursacht. Dieser Zustand wird auch Gürtelrose genannt.
  • HLA (Human Leukozyte Antigen)-TestEine Blutuntersuchung, die verwendet wird, um das Blut oder das Knochenmark eines Spenders mit einem Transfusions- oder Transplantationsempfänger abzustimmen.
  • HochdosischemotherapieBei einer Hochdosischemotherapie ist der Wirkstoff um das 5 - 7-fache gegenüber einer konventionellen Chemotherapie erhöht. Eine Hochdosistherapie kann in der Regel nur bei gesunden Patienten und bei Patienten bis zu einem bestimmten Alter (derzeit ca. 70 Jahre, Stand 2006) angewandt werden.
  • HormoneChemische Stoffe, die von verschiedenen Drüsen im Körper erzeugt werden und die Funktion bestimmter Zellorgane regeln.
  • HyperkalzämieEin erhöhter Blutkalziumspiegel. Dieser Zustand kann eine Reihe von Symptomen hervorrufen, z.B. Appetitverlust, Übelkeit, Durst, Müdigkeit, Muskelschwäche, Unruhe und Verwirrung. Der Zustand ist bei Myelompatienten häufig, meistens als Folge einer Knochenzerstörung, durch die Kalzium ins Blut freigesetzt wird. Oft mit einer verminderten Nierenfunktion verbunden, da Kalzium für die Nieren giftig sein kann. Aus diesem Grund wird eine Hyperkalzämie wie ein Notfall behandelt, indem intravenös Flüssigkeit zusammen mit Medikamenten eingesetzt wird, die die Knochenzerstörung reduzieren. Zusätzlich erfolgt eine direkte Behandlung des Myeloms.
  • IgG, IgADie zwei häufigsten Arten des Myeloms. G und A beziehen sich auf den Typ des Eiweißes, das von den Myelomzellen produziert wird. Das Myelomeiweiß, das ein Immunglobulin ist, besteht aus 2 schweren Ketten (z.B. vom G-Typ) kombiniert mit 2 leichten Ketten, die entweder Kappa oder Lambda sein können. Daher haben die zwei häufigsten Arten des Myeloms identische schwere Ketten (IgG Kappa und IgG Lambda). Die Kappa- und Lambda-Leichtketten können auch alleine produziert werden, was entweder zu einem Kappa oder Lambda-Leichtketten (Bence-Jones)-Myelom führt. Der Terminus "schwer" oder "leicht" bezieht sich auf die Grösse und das molekulare Gewicht des Eiweißes, das bei schweren Ketten größer als bei leichten Ketten ist. Da die leichten Ketten kleiner sind, werden sie eher mit dem Harn ausgeschieden, was zu einem Bence-Jones-Protein im Harn führt.
  • IgD, IgEZwei Arten des Myeloms, die weniger häufiger vorkommen.
  • ImmundefizienzEine Verminderung der Fähigkeit des Körpers Infektionen und Erkrankungen zu bekämpfen.
  • ImmunfixationEin immunologischer Test, der verwendet wird, um Eiweiße im Blut zu identifizieren. Bei Myelompatienten kann damit der Typ des M-Proteins (IgG, IgA, Kappa oder Lambda) identifiziert werden. Da die Methode sehr sensitiv ist, kann damit der exakte Schwer- und Leichtkettentyp des M-Proteins identifiziert werden.
  • Immunglobuline (Gammaglobuline)Ein Eiweiß, das von Plasmazellen produziert wird. Ein essentieller Teil des Immunsystems. Immunglobuline binden an fremde Substanzen (Antigene) und helfen bei deren Zerstörung mit. Immunglobuline sind für die humorale Abwehr verantwortlich und somit für die Infektabwehr von großer Bedeutung. Alle Immunglobuline bestehen aus zwei »schweren« Polypeptidketten (H-Ketten) und zwei »leichten« Polypeptidketten (L-Ketten), die über symmetrisch angeordnete Disulfidbrücken miteinander verbunden sind. Jede der Ketten besteht aus einem Teil, dessen Aminosäuresequenz unveränderlich und für die jeweilige Art charakteristisch ist (konstante Region), und einem Abschnitt, in dem die Aminosäuresequenz für jeden spezifischen Antikörper verschieden ist (variable Region). Die variablen Regionen bilden die Bindungsstellen für die Antigene. Die für die variablen Regionen codierende DNA ist in viele Abschnitte, die beliebig miteinander kombiniert werden können, über das gesamte Genom der Zelle verteilt, sodass Millionen verschiedener Antikörpergene gebildet werden können und somit die Produktion von Antikörpern gegen fast jedes Makromolekül ermöglicht wird. Beim Menschen sind bisher fünf Klassen von Immunglobuline (Ig-Klassen) beschrieben worden, die mit IgG, IgM, IgA, IgD und IgE bezeichnet werden.
  • Immunmodulatoren (IMiDs®) (MM-Therapie)Bei der Immunmodulation wird eine Beeinflussung des Immunsystems durch bestimmte Substanzen erzielt, d.h. es wird die Ausschüttung von tumorfördernden Stoffen gehemmt. Weitere Wirkungsweisen sind: Aktivierung von Immunzellen (T-Zellen und natürliche Killerzellen, die ihrerseits die Tumorzellen angreifen); Wachstumsstopp durch direkten Angriff auf die Tumorzellen; Angiogenesehemmung (Hemmung der Neubildung von Blutgefäßen, welche den Tumor mit Nähstoffen versorgen); Unterdrückung der Freisetzung von tumorfördernden Botenstoffen. Beispiele: Thalidomid, Lenalidomid (Revlimid®), Pomalidomid (Imnovid®)
  • ImmunsystemEine komplexe Gruppe von Organen und Zellen, die Antikörper produzieren, um den Körper gegen fremde Substanzen wie Bakterien, Viren, Gifte und Krebs zu verteidigen.
  • ImmunsuppressionEine Schwächung des Immunsystems, die zu einer verminderten Fähigkeit, Infekte und Erkrankungen abzuwehren, führt. Eine Immunsuppression kann beabsichtigt sein, z .B. als Vorbereitung für eine Knochenmarktransplantation, bei der eine Abstoßung des Spendergewebes durch den Empfänger vorgebeugt werden soll. Sie kann auch als Nebenwirkung auftreten, z.B. im Rahmen einer Chemotherapie.
  • ImmuntherapieEine Behandlung, die die natürlichen Abwehrvorgänge des Körpers gegen Krebs stimuliert. Wird auch biologische Therapie genannt.
  • InduktionstherapieDie 1. Therapie, die bei einem neu diagnostiziertem Myelompatienten verwendet wird, um eine Remission zu erzielen.
  • InfusionDie Verabreichung von Flüssigkeit oder Medikamenten über den Blutstrom für eine bestimmte Zeit.
  • InfusionspumpeEine Vorrichtung, mit der genaue Mengen einer Flüssigkeit oder eines Medikamentes in den Blutstrom verabreicht werden.
  • InhibierenAufhalten etwas zu tun, etwas unter Kontrolle halten.
  • InjektionEin Medikament mit Hilfe einer Nadel oder Spritze zu verabreichen.
  • InterferonEin natürlich produziertes Hormon (Zytokin), das vom Körper als Antwort auf eine Infektion oder eine Erkrankung produziert wird und das Wachstum bestimmter erkrankungshemmender Zellen des Immunsystems stimuliert. Interferon kann künstlich durch gentechnologische Methoden hergestellt werden und wird als Immuntherapie, vor allem in der Erhaltungsphase verwendet, um das neuerliche Wachstum des Myeloms zu verhindern und dadurch ein Rezidiv zu verzögern oder zu verhindern.
  • InterleukinEin natürlich produzierter chemischer Stoff, der in den Körper freigesetzt wird, oder eine Substanz, die in der biologischen Therapie verwendet wird. Interleukine regen das Wachstum und die Aktivität von bestimmten weißen Blutkörperchen an.
  • Interleukin 2 (IL-2)Ist eine Art biologischer Responsemodifier, der das Wachstum bestimmter Blutzellen des Immunsystems, die Krebs bekämpfen, stimuliert.
  • Interleukin 6 (IL-6)Ist ein Zytokin, das Osteoklasten und Plasmazellen stimuliert.
  • InzidenzDie Anzahl an neuen Fällen einer Behandlung, die jedes Jahr diagnostiziert werden.
  • Ixazomib (MLN 9708) siehe Proteasomeninhibitor
  • KatheterEin Schlauch, der in ein Blutgefäss plaziert wird, um Medikamente und Nährstoffe zuzuführen. Ein zentralvenöser Katheter (ZVK) ist ein spezieller Schlauch, der chirurgisch in eine große, herznahe Vene eingeführt wird und am Brustkorb oder Bauch austritt. Dieser Katheter kann dafür verwendet werden, Medikamente, Flüssigkeiten und Blutprodukte zu verabreichen, und um Blut abzunehmen.
  • KrebsEine Bezeichnung für Erkrankungen, bei denen bösartige Zellen sich ohne Kontrolle teilen. Krebszellen können nahe gelegene Gewebe infiltrieren und sich über den Blutstrom und das lymphatische System in andere Teile des Körpers ausbreiten.
  • KlinischInvolviert die direkte Beobachtung eines Patienten.
  • Klinische StudieEine Forschungsstudie, in die Patienten involviert sind. Jede Studie wird entwickelt, um bessere Wege der Prävention, Diagnose oder Behandlung von Krebs zu finden oder um wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten.Kontrollgruppeder Arm einer randomisierten klinischen Studie, der die Standardbehandlung erhält.Endpunktwas eine klinische Studie messen oder herausfinden will: das Ziel der Studie. Typische Endpunkte sind z. B. die Nebenwirkungen, die Ansprechrate und das Überleben.Experimentelle Gruppeder Arm einer randomisierten Studie, der die neue Behandlung erhält.Randomisierte klinische Studieeine Forschungsstudie, in der die Teilnehmer zufällig einer bestimmten Behandlung zugeordnet werden.Phase 1-Studieeine Studie, bei der die maximal tolerierbare Dosis (MTD) einer neuen Substanz oder einer neuen Substanzkombination, die nie zuvor bei Menschen angewendet wurde, herausgefunden werden soll. Normalerweise ist dies die erste Anwendung einer Behandlung beim Menschen, obwohl in Phase 1-Studien von Kombinationstherapien die individuellen Substanzen schon getestet worden sein können. Patienten, die an einer Phase 1-Studie teilnehmen, müssen eine fortgeschrittene Krebserkrankung haben, die einer Standardbehandlung nicht mehr zugänglich ist. In einer typischen Phase 1-Studie, wird die Behandlung bei aufeinander folgenden Gruppen ("Kohorten") von 36 Patienten angewendet. Alle Patienten in einer Kohorte erhalten die gleiche Dosis. Typischerweise erhält die erste Kohorte eine sehr niedrige Dosis und die Dosis wird mit jeder nachfolgenden Gruppe angehoben, bis eine vorgegebene Anzahl der Patienten an Dosis limitierenden Nebenwirkungen leidet. Die Dosis, die für die vorhergehende Kohorte verwendet wurde, wird dann als maximal tolerierbare Dosis verwendet. Diese Dosis wird dann in einer Phase 2-Studie verwendet.Phase 2-StudieEine Studie, in der die Ansprechrate einer neuen Therapie, die bereits in einer Phase 1-Studie getestet wurde, herausgefunden werden soll. Typischerweise werden 14 bis 50 Patienten mit einer bestimmten Krebsart behandelt, und es wird gezählt, bei wie vielen es zu einem Therapieansprechen kommt. Normalerweise müssen Patienten, die an Phase 2-Studien teilnehmen, eine fortgeschrittene Krebserkrankung haben, die einer Standardbehandlung nicht zugänglich ist. Zusätzlich müssen sie eine messbare Erkrankung vorweisen. Wenn die Ergebnisse einer Phase 2-Studie viel versprechend genug sind, kann die Therapie in einer Phase 3-Studie getestet werden. Wenn die Ergebnisse der Phase 2-Studie offensichtlich viel besser als die Standardbehandlung sind, dann kann es sein, dass eine Phase 3-Studie nicht notwendig ist, sondern dass die Therapie bereits basierend auf den Ergebnissen der Phase 2-Studie zur Standardbehandlung wird.Phase 3-StudieEine Studie, bei der zwei oder mehr Behandlungen für eine bestimmte Art und ein bestimmtes Stadium einer Krebserkrankung verglichen werden. Der Endpunkt einer Phase 3-Studie ist normalerweise das Überleben oder das krankheitsfreie Überleben. Phase 3-Studien sind normalerweise randomisiert, sodass Patienten nicht auswählen können, welche Behandlung sie erhalten. Eine typische Phase-3-Studie hat fünfzig bis zu tausende von Patienten. Manche Phase-3-Studien vergleichen eine neue Therapie, die in Phase 2-Studien zu guten Ergebnissen geführt hat, mit einer älteren, bekannten Standardbehandlung. Andere Phase 3-Studien vergleichen 2 Behandlungen, die beide bereits verwendet werden. Manche Behandlungen, die in Phase 3-Studien getestet werden, sind auch außerhalb von klinischen Studien verfügbar.
  • KnochenmarkDas weiche, schwammige Gewebe im Zentrum der Knochen, in dem weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen produziert werden.
  • Knochenmarkpunktion (Knochenmarkaspiration)Die Entnahme von Flüssigkeit und Zellen aus dem Knochenmark mit einer Nadel zur mikroskopischen Untersuchung.
  • KnochenmarkbiopsieDie Entnahme von Gewebe mit einer Nadel aus dem Knochen. Die Zellen werden auf Bösartigkeit untersucht. Wenn bösartige Plasmazellen gefunden werden, schätzt der Pathologe, wie viel Prozent des Knochenmarks betroffen ist. Die Knochenmarkbiopsie wird normalerweise zum gleichen Zeitpunkt wie die Knochenmarkpunktion durchgeführt.
  • KnochenmarkspenderEine Person, die gesundes Knochenmark an einen Patienten spendet, der eine Hochdosischemotherapie erhalten hat. Der Patient erhält während der Knochenmarktransplantation das gesunde Knochenmark des Spenders.
  • Knochenmarktransplantationsiehe Transplantation
  • Knochen-RemodelingDie normale, miteinander verbundene Koordination zwischen Osteoklasten (die den Knochen aufnehmen oder zerstören) und Osteoblasten (die neuen Knochen aufbauen), um ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Abbau aufrecht zu erhalten.
  • KnochenszintigraphieEine Technik, um Bilder des Knochens auf einem Computerbildschirm herzustellen, auf denen man Regionen einer Verletzung, einer Krankheit oder einer Heilung sieht. Eine geringe Menge von radioaktivem Material wird in eine Vene injiziert und per Blutstrom transportiert. Diese Substanz sammelt sich im Knochen, insbesondere in abnormalen Knochenarealen, an und wird mit einem Scanner detektiert. Die Technik ist sehr hilfreich, um festzustellen, ob Krebs sich in den Knochen ausgebreitet hat, ob Krebsmedikamente erfolgreich waren und ob betroffene Knochen heilen. Wird auch als "Knochenscan" bezeichnet.
  • KonsolidierungstherapieEine Phase der Therapie, in der versucht wird, das Ergebnis, das mit der Erstlinientherapie erreicht wurde, zu verbessern. Normalerweise werden entweder höhere Dosen oder Medikamente, die noch nicht verwendet wurden, eingesetzt.
  • KreatininEine kleine chemische Verbindung, die normalerweise von den Nieren ausgeschieden wird. Wenn die Nieren geschädigt sind, sammelt sich Kreatinin im Serum an, sodass der Kreatininspiegel im Serum steigt. Der Serumkreatininspiegel wird verwendet, um die Nierenfunktion zu messen.
  • Krankheitsfreies ÜberlebenDie Zeitspanne, die ein Patient ohne Zeichen der Krebserkrankung überlebt.
  • KrankheitsprogressionDas Fortschreiten der Erkrankung, welches anhand von Untersuchungen dokumentiert wird.
  • LDH (Laktatdehydronase)Ein Enzym, das verwendet werden kann, um die Aktivität des Myeloms zu kontrollieren.
  • LäsionEin Areal mit abnormalem Gewebe, das durch Verletzung oder eine Erkrankung wie z.B. Krebs hervorgerufen wird.
  • LeukaphereseVerfahren zur Gewinnung von blutbildenden Stammzellen nach geeigneter Stimulation (meist Chemotherapie plus Wachstumsfaktor G-CSF) aus dem Blut. Bei der Leukapherese wird das Blut durch eine Maschine gepumpt, in der sich eine Zentrifuge befindet. Die Stammzellen setzten sich dabei in einer Schicht ab, die abgesaugt wird. Das restliche Blut wird dem Patienten zurückgegeben. Bei sehr guten Venen kann die Leukapherese über die Armvenen erfolgen, in der Regel wird aber ein Halskatheder mit zwei Kanälen gesetzt. Die Prozedur ist schmerzlos. Sie dauert bis zu vier Stunden pro Stammzellsitzung.
  • LeukozytenZellen, die dem Körper helfen, Infekte und andere Erkrankungen abzuwehren. Werden auch weiße Blutkörperchen genannt.
  • LeukopenieEine niedrige Anzahl an weißen Blutkörperchen.
  • LymphozytenWeiße Blutkörperchen, die Infekte und Erkrankungen abwehren.
  • Lytische LäsionenDie geschädigte Region eines Knochens, die auf einem Röntgen als dunkler Fleck erscheint, wenn genug gesundes Knochengewebe abgebaut wurde. Lytische Läsionen sehen wie Löcher im Knochen aus und beweisen, dass der Knochen geschwächt wurde.
  • Maligne-krebsartigFähig, sich in nahegelegenes Gewebe oder in andere Teile des Körpers auszubreiten.
  • MDR (Multi-Drug-Resistenz)Resistenz gegenüber einer Standardbehandlung, normalerweise verbunden mit einer Resistenz gegenüber Adriamycin und Vincristin, die beide Chemotherapiesubstanzen sind. Die Resistenz wird durch eine Ansammlung von P-Glycoproteinen in der äußeren Zellmembran der Myelomzellen hervorgerufen. Das führt dazu, dass Medikamente aus der Myelomzelle hinausgeschleust werden, anstatt sich in der Zelle anzusammeln und schließlich zum Zelltod zu führen. Medikamente, die P-Glycoproteine blockieren werden, derzeit in klinischen Studien erprobt, z.B. PSC 833, ein neues Cyclosporinanalagon.
  • MedikamentenresistenzEntsteht durch die Fähigkeit einer Zelle, den Effekten einer therapeutischen Substanz zu widerstehen.
  • MelanomKrebs der pigmentproduzierenden Zellen der Haut oder der Netzhaut.
  • MetastasierenSich von einem Teil des Körpers zu einem anderen auszubreiten. Wenn Krebszellen metastasieren und Absiedelungen bilden, dann sind die Zellen der Metastase ähnlich wie die des Primärtumors.
  • MGUS (Monoklone Gammopathie unbekannter Signifikanz)Beim MGUS besteht eine monoklonale Eiweißfraktion meist im Serum (Blut), keine oder nur geringe Plasmazellvermehrung im Knochenmark, keine Organschäden. Der MGUS wird nicht behandelt.Das Risiko im weiteren Verlauf an einem MM zu erkranken ist gering. Nur 1-1,5% aller mit einem MGUS diagnostizierten Personen erkranken zu einem späteren Zeitpunkt (> 50 Jahre) an einem behandlungsbedürftigen Myelom.Durch Verfeinerung der diagnostischen Möglichkeiten hat man jedoch zwischenzeitlich entdeckt, dass manche Menschen mit einem MGUS ein höheres Risiko haben als andere, an einem Myelom zu erkranken. Dies ist abhängigvon der Höhe des Paraproteinswenn es sich beim Paraprotein um den Typ IgA oder IgM (= sehr selten), handeltvom Quotient der freien Kappa- und Lamda-Leichtketten im Serum (= Blut).Diese Patienten sollten regelmäßig untersucht und überwacht werden.
  • Mini-TransplantationAllogene Transplantation, mit weniger intensiver Vorbehandlung, siehe RIC
  • Minimale Resterkrankung (Minimal Residual Disease, MRD)Der Begriff “minimale Resterkrankung” wird gebraucht, um die Anwesenheit kleiner Mengen von Myelomzellen im Körper eines Patienten zu beschreiben, nachdem dieser eine komplette (oder sehr gute teilweise) Remission auf eine Behandlung erreicht hat.Traditionell wird die Untersuchung auf eine Resterkrankung bei Myelompatienten mit Zellen aus Knochenmarkproben durchgeführt. Es ist jedoch auch möglich, eine solche Prüfung mit Zellen aus dem Blut durchzuführen und/oder durch Bildgebungsverfahren zu ergänzen. DErzeit werden diese Tests nur im Rahmen von Studien durchgeführt.
  • MolekülDer kleinste Teil einer Substanz, der alle Eigenschaften der Substanz enthält und aus einem oder mehreren Atomen aufgebaut ist.
  • MonoklonalEin Myelom entwickelt sich aus einer einzelnen bösartigen Plasmazelle. Die Art des Myelomeiweißes, das produziert wird, ist ebenfalls monoklonal. Eine einzige Art anstatt vieler verschiedener Arten (polyklonal). In der klinischen Praxis ist die Monoklonalität des Myelomeiweißes deshalb wichtig, weil es auf der Serumelektrophorese als scharfe Spitze (M-Gradient) erscheint.
  • Monoklonale Antikörper - Immuntherapeutika (MM-Therapie)Monoklonale Antikörper, seit einigen Jahren bei anderen Tumorerkrankungen wie Lymphome oder Darmtumoren erfolgreich eingesetzt, werden zwischenzeitlich auch zur Therapie des MMs entwickelt und eingesetzt. Das Wirkprinzip basiert auf dem spezifischen Anheften an Strukturen der Krebszelle, was verschiedene Reaktionen auslösen kann. Zum einen kann die körpereigene Abwehr gezielt gegen die bösartigen Zellen gerichtet werden, zum anderen können auch Reaktionen der Krebszelle selbst wie etwa Wachstumshemmung oder Zelltod ausgelöst werden. Dies hängt von der Zielstruktur des jeweiligen Antikörpers ab. Stand 2015: Der Einsatz von monoklonalen Antikörpern findet derzeit ausschließlich in Studien statt. Beispiele monoklonaler Antikörper: Elotuzumab: Zielstruktur: CS1, Oberflächenmolekül auf Myelomzellen. Der Wirkstoff wird bereits in Phase III-Studien eingesetzt. Daratumumab: Zielstruktur: CD38, ebenfalls Oberflächenmolekül auf Myelomzellen. Einsatz derzeit in Phase II-Studien. Siltuximab: Interleukin-6, Wachstumsfaktor für Myelomzellen Einsatz derzeit in Phase II-Studien.
  • MonozytEine Art der weißen Blutzellen.
  • Morbus WaldenströmSeltene Form eines indolenten Lymphoms, die Plasmazellen betrifft. Überhöhte Mengen an IgM-Protein werden produziert. Keine Form des Myeloms.
  • M-Protein (M-Zacke, M-Spike)Antikörper oder Teile von Antikörpern, die in ungewöhnlich großen Mengen im Blut oder im Harn von Myelompatienten gefunden werden. Bestehen aus Kappa- oder Lambdaleichtketten. Der Terminus M-Zacke (M-Spike) bezieht sich auf das Aussehen der Eiweißelektrophoresekurve, wenn ein M-Protein vorliegt. Er ist ein Synonym für monoklonales Eiweiß oder Myelomeiweiß.
  • MRT (Magnetresonanztomographie, MRI, Kernspintomographie)Eine diagnostische Untersuchung, die magnetische Felder anstatt von Röntgenstrahlen verwendet, um detaillierte zwei- oder dreidimensionale Bilder von Organen und Strukturen des Körpers zu erstellen. Hat eine hohe Auflösung für Weichteilgewebe, insbesondere das Rückenmark, ist allerdings weniger genau bei Knochenläsionen.
  • MTD (maximal tolerierbare Dosis)Die höchste Dosis einer Therapie, die die meisten Leute tolerieren.
  • Myelodysplastisches Syndrom (MDS)Ein Zustand, bei dem das Knochenmark nicht normal funktioniert und nicht genug Blutzellen produziert. Dieser Zustand kann sich verschlechtern und schließlich in eine akute Leukämie übergehen.
  • MyeloischBezieht sich auf Myelozyten, eine Art der weißen Blutzellen. Das multiple Myelom ist eine nicht myeloische Form von Blutkrebs.
  • MyelosuppressionEine verminderte Produktion roter Blutkörperchen, Blutplättchen und mancher weißer Blutkörperchen im Knochenmark.
  • NeoplasieAbnormales Wachstum von Zellen.
  • NeoplasmaEin neues Wachstum von Gewebe oder Zellen; ein Tumor kann benigne oder maligne sein.
  • NephelometrieEine weit verfügbare und schnelle, automatische Labormethode, um die Menge an Myelomeiweiß im Blut zu bestimmen (siehe "Immunfixation"). Bei der Nephelometrie wird eine Lichstreuungsmethode verwendet. Die Ergebnisse sollten zur Überprüfung der Genauigkeit mit der Elektrophorese verglichen werden.
  • NeutropenieEine verminderte Anzahl von Neutrophilen. Zytotoxische Chemotherapie kann zu Neutropenie führen. Im Gegensatz dazu werden Lymphozyten, die bei viralen Infektionen wichtiger sind, eher nicht von der zytotoxischen Therapie beeinflusst. Eine Neutropenie kann durch ein synthetisches Hormon, welches G-CSF genannt wird (z.B. Neupogen), vermindert oder verhindert werden.
  • NebenwirkungenProbleme, die aufgrund der Verwendung von Medikamenten, die für eine Erkrankung eingesetzt werden, auftreten. Häufige Nebenwirkungen einer Krebstherapie sind Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Blutbildveränderungen, Haarausfall und Mundschleimhautentzündung.
  • NeutrophileEine Art weißer Blutkörperchen, die notwendig ist, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen.
  • OnkogenEin Teil der Zelle, der normalerweise für das Zellwachstum verantwortlich ist, der allerdings auch das unkontrollierte Wachstum von Krebs fördern kann, falls es zu einer Schädigung (Mutation) durch einen Umwelteinfluss (Karzinogen) gekommen ist oder wenn es zu einer Zerstörung oder einem Verlust des Gens durch einen vererbten Defekt gekommen ist. Ein Gen, welches das Potential besitzt eine normale Zelle zu einer Krebszelle zu machen.
  • OnkologeEin Arzt, der auf Krebstherapie spezialisiert ist. Manche Onkologen spezialisieren sich auf eine bestimmte Art von Krebs.
  • Opiate oder auch Opioide Schmerzmittel die aus Opiaten oder auf der Basis von Opiaten hergestellt werden. Der Schmerz wird am zentralen Nervensystem blockiert. Nebenwirkungen sind meist Verstopfung und (leicht) gedämpftes Wahrnehmungsvermögen.
  • OS (Overall Survival)Gesamtüberlebenszeit. Beschreibt die statistisch ermittelte Überlebensdauer einer bestimmten Gruppe von Patienten, z.B. in Studien.
  • OsteoblastEine Zelle, die Osteoid produziert, welches mit Calcium mineralisiert wird, um schließlich neuen, harten Knochen zu bilden.
  • OsteoklastEine Zelle, die im Knochenmark am Verbindungspunkt zwischen Knochenmark und Knochen gefunden wird. Ein aktives Myelom stimuliert die Osteoklasten, den Knochen zu zerstören. Normalerweise wird die Knochenresorption durch die Aktivität der Osteoblasten ausgeglichen, welche neuen Knochen herstellen. Beim Myelom wird die Osteoblasten-Aktivität blockiert. Die Kombination von vermehrter Knochenresorption und blockierter Knochenneubildung resultiert schließlich in lytischen Knochenläsionen.
  • OsteoidDas Eiweiß das mit Kalzium mineralisiert wird, um schließlich harten, neuen Knochen zu bilden.
  • Osteonekrose des KiefersEin Kieferproblem, das bei einer geringen Anzahl von Patienten auftritt, die Bisphosphonate erhalten. Es entstehen Schmerzen, Schwellungen und Knochenschäden rund um die Zahhhalterungen, was zu losen Zähnen, scharfen Kanten freiliegenden Knochens, Knochenspornen, dem Abbrechen von Knochenstückchen und zum Absterben von Knochen führen kann. Eine Osteonekrose liegt definitiv vor, wenn das Freiliegen von Knochen über mehr als drei Monate nicht verheilt. Die ersten Symptome können Taubheit, Schwellungen, Schmerzen, ein loser Zahn oder ein Gefühl der „Schwerheit“ im Kiefer sein.
  • OsteoporoseEine Reduktion der Knochendichte, die normalerweise in höherem Alter auftritt. Eine diffuse Knochenbeteiligung beim Myelom führt zu einen Bild, das im Röntgen und bei der Knochendichtemessung aussieht wie Osteoporose.
  • Palliative TherapieZielt auf die Verbesserung der Lebensqualität und eine Verminderung von Schmerzen und Symptomen der Erkrankung ab, verhindert allerdings nicht das Fortschreiten der Erkrankung.
  • Pathologische FrakturEin Knochenbruch, der normaler Weise durch Krebs oder eine andere Erkrankung hervorgerufen wird. Kommt bei Knochen vor, die durch das Myelom geschwächt wurden und normalen Belastungen nicht gewachsen sind.
  • PathologieDie Untersuchung von Geweben und Körperflüssigkeiten unter dem Mikroskop. Ein Arzt, der auf Pathologie spezialisiert ist, wird Pathologe genannt.
  • PBSCT (peripheral blood stem cell transplantation)Stammzelltransplantation, bei der die Stammzellen vorher aus dem Blut des Spenders entnommen werden (also kein Knochenmark). Nach einer Mobilisierung der Stammzellen können diese über eine Zentrifuge, die das Blut nach unterschiedlichen Dichten unterteilt, gewonnen werden. Die Dauer der Gewinnung der Stammzellen liegt bei einigen Stunden. Diese Stammzellen, eigene oder fremde, können dann nach der Hochdosistherapie dem Patienten verabreicht werden.
  • PET (Positronenemissions-tomographie)Ein diagnostischer Test, der eine komplizierte Kamera und einen Computer benutzt, um Bilder des Körpers anzufertigen. Eine PET-Untersuchung erlaubt die Differenzierung zwischen gesundem und abnormal funktionierendem Gewebe.
  • PFS (Progression free survival)Progressionsfreies Überleben. Zeitspanne entweder ab dem ersten Tag der Behandlung oder - zumeist - ab dem Tag, an dem ein Patient in einer Studie registriert wurde, bis zur Krankheitsprogression oder Tod des Patienten unabhängig von der Todesursache.Mittlerweile gelten als weitere "Endpunkte" derPFS 1: Zeitraum zwischen Therapiebeginn bis zum 1. Rückfall (Rezidiv) sowiePFS 2: Zeitraum zwischen erstem Therapiebeginn und dem 2. Rückfall (Rezidiv)Neben dem PFS wird in Therapiestudien vor allem auch der OS (Overall Survival = Gesamtüberleben) erfasst. Beide gelten als Beurteilungsfaktoren für den Nutzen einer Therapie
  • PlazeboEine inaktive Substanz, die bei klinischen Studien oft als Vergleich zur experimentiellen Therapie verwendet wird.
  • PlasmaDer flüssige Teil des Blutes, in dem weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen suspendiert sind.
  • PlasmazellenSpezielle weiße Blutkörperchen, die Antikörper produzieren, die bösartige Zelle beim Myelom. Normale Plasmazellen produzieren Antikörper, um Infektionen zu bekämpfen. Beim Myelom produzieren bösartige Plasmazellen große Mengen eines abnormalen Antikörpers, der keine Fähigkeit zur Bekämpfung von Infektionen besitzt. Die abnormalen Antikörper werden auch monoklonales Protein oder M-Protein genannt. Plasmazellen können auch andere chemische Stoffe produzieren, die Organe und Gewebe schädigen können (z.B. Anämie, Nierenschädigung, Nervenschädigung).
  • PlasmozytomEine Ansammlung von Plasmazellen, die an einem bestimmten Ort des Körpers gefunden wird (intramedullär: im Knochen, extramedullär: im Weichteilgewebe). Beim (Multiplen) Myelom sind die Zellen diffus im gesamten Knochenmark, Weichteilgewebe oder Knochen verteilt.
  • PlasmaphereseDer Prozess, bestimmte Proteine aus dem Blut zu entfernen. Eine Plasmapherese kann verwendet werden, um überschüssige Antikörper aus dem Blut von Myelompatienten zu entfernen.
  • Polyneuropathie (PNP)Polyneuropathien sind ein häufiges Symptom bei PatientInnen mit einer Plasmazellerkrankung. Bereits bei Diagnose leiden bis zu 20% der Myelomerkrankten an PNP-Erscheinungen. Allerdings führt auch eine Reihe von Chemotherapien zu PNP-Beschwerden, insbesondere Thalidomid, Bortezomib iv, aber auch klassische Zytostatika können PNP auslösen.Zu den Symptomen gehören: Einschränkungen der Sensibilität insbesondere von Fingern und Zehen (Taubheitsgefühl, Kribbeln u.ä.), Einschränkung der (Fein-) Motorik, Schmerzen; manchmal auch Allgemeinsymptome wie Herzrasen oder Schwindel. Symptome und ihr Ausmaß sind sofort dem behandelnden Onkologen mitzuteilen, um im Zweifelsfall das Therapieschema ändern zu können oder weitere Maßnahmen wie spezielle Physiotherapien einzuleiten.
  • PomalidomidMarkenname Imnovid® siehe Immunmodulatoren
  • Port-A-Cath (PAC)Ein Katheter, der mit einer münzgroßen Kammer verbunden ist, die chirurgisch unter die Haut des Brustkorbs oder des Bauchs implantiert wird. Der Katheter wird in eine große Vene oder Arterie direkt in den Blutstrom eingelegt. Flüssigkeiten, Medikamente oder Blutprodukte können so infundiert werden und Blut kann abgenommen werden, in dem eine Nadel in die Kammer eingeführt wird.
  • Peritonealer Port-A-CathEin Katheter, der mit einer münzgroßen Kammer verbunden ist, die chirurgisch unter die Haut des Bauches implantiert wird. Der Katheter führt in die Bauchhöhle und wird verwendet, um Chemotherapie zu applizieren.
  • PrognoseDer wahrscheinliche Verlauf einer Erkrankung. Die Wahrscheinlichkeit einer Genesung. Die Lebenserwartung.
  • Proteasomeninhibitoren, Proteasomenhemmer (MM-Therapie) Verhindern die Beseitigung, die Teilung und die Erneuerung unerwünschter Proteine durch das Proteasom, das die Myelomzellen sterben lässt. Beispiele für diese Substanzklasse sind: Bortezomib (Velcade®), Carfilzomib (Kyprolis®) oder Ixazomib (MLN 9708).
  • ProtokollEin detaillierter Behandlungsplan, in dem auch die Dosierung und der Zeitplan der Verabreichung von Medikamenten angeführt sind.
  • PrämaligneEin Ausdruck der verwendet wird, um einen Zustand zu beschreiben, der wahrscheinlich in eine Krebserkrankung übergeht.
  • PSCT (peripheral stem cell transplantation)Stammzelltransplantation, bei der die Stammzellen aus dem Blut des Spenders entnommen werden, im Gegensatz zur Knochenmarkstransplantation. Identisch mit PBSCT.
  • Radiologe Ein Arzt, der auf die Herstellung und Beurteilung von Bildern des Körperinneren spezialisiert ist. Die Bilder werden durch Röntgenstrahlen, Ultraschall, magnetische Felder oder andere Arten der Energie produziert.
  • RefraktärDie Erkrankung ist resistent gegen Wirkstoffe der Behandlung, d.h. sie spricht auf eine bestimmte Behandlung nicht oder nicht mehr an.
  • RegressionDie Rückbildung des Krebswachstums.
  • RelapsDas Wiederauftreten von Zeichen und Symptomen einer Erkrankung nach einer Zeitspanne der Verbesserung.
  • Remission oder AnsprechenKomplettes oder teilweises Verschwinden der Zeichen und Symptome von Krebs. Remission und Ansprechen sind Synonyme.Stringente komplette Remission (sCR), alle Kriterien:Vorliegen einer CR (siehe unten).Normale Ratio der freien Leichtketten im Serum.Kein Nachweis klonaler Plasmazellen im Knochenmark durch Immunhistochemie oder Immunzytologie.Komplette Remission (CR), alle Kriterien:kein monoklonales Protein in Serum und Urin (Immunfixationselektrophorese).≤5% Plasmazellen im Knochenmark. Verschwinden von Weichteilplasmozytomen. Sehr gute partielle Remission (VGPR):positive Immunfixations-Elektrophorese bei unauffälliger Eiweiss-Elektrophorese. Oder≥90% Reduktion des monoklonalen Proteins und <100 mg monoklonale Leichtketten im 24h-Sammelurin. Partielle Remission (PR), alle Kriterien:≥50% Reduktion des monoklonalen Proteins im Serum. ≥90% Reduktion des monoklonalen Proteins oder <200 mg im 24h-Sammelurin. ≥50% Grössenabnahme von Plasmozytomen. bei mittels konventioneller Methoden nicht messbarem monoklonalem Protein: ≥50% Reduktion der Differenz zwischen involvierten und nicht-involvierten freien Leichtketten im Serum. bei vollständig asekretorischem Myelom: ≥50% Reduktion des Plasmazellanteils im Knochenmark (sofern prätherapeutisch ≥30%). Stabile Erkrankung (SD):nicht CR, VGPR, PR, PD. Progress (PD), ein Kriterium ausreichend:≥25% Anstieg des monoklonalen Proteins im Serum (≥5 g/l absolut). ≥25% Anstieg des monoklonalen Proteins im Urin (≥200 mg/d absolut). ≥25% Anstieg des Plasmazellanteils im Knochenmark: gilt nur, wenn der Plasmazellanteil im Mark ≥10% ist. Fachwörter - IAuftreten einer Hyperkalziämie (Serum-Kalzium myelomassoziiert >2.65 mmol/l). Grössenzunahme bestehender oder Auftreten neuer Osteolysen oder von Weichteilplasmozytomen.
  • Revlimid®Wirkstoff Lenalidomid siehe Immunmodulatoren
  • RezidivDas Wiederauftreten einer Erkrankung nach einer Periode der Remission.
  • RIC oder RICT beide Begriffe werden im Zusammenhang mit einer allogenen Stammzelltransplantation bzw. deren Eingangstherapie verwendet. RIC(T) = reduced intensity conditioning oder dosis-reduzierte Konditionierung mit (Fremdspender-) Transplantation.Bis vor einigen Jahren wurde dieser Verfahren auch "Mini-allo" genannt.
  • RNA (Ribonukleinsäure)Eine Art unter mehreren Arten von Nukleinsäuren, die mit der Kontrolle der chemischen Aktivität in der Zelle in Zusammenhang stehen. RNA ist eine der 2 Nukleinsäuren, die in allen Zellen gefunden werden, die andere ist DNA (Desoxyribonukleinsäure). RNA transferiert genetische Information von der DNA zu Eiweißen, die von der Zelle produziert werden.
  • RöntgenHochenergetische elektromagnetische Strahlung, die in niedrigen Dosen verwendet wird, um Erkrankungen zu diagnostizieren und in hohen Dosen, um Krebs zu bekämpfen.
  • Rotes Blutkörperchen (Erythrozyten)Zellen des Blutes, die Hämoglobin enthalten und Sauerstoff zu allen Körperteilen transportieren sowie Kohlendioxid abtransportieren. Die Bildung von roten Blutkörperchen wird durch ein Hormon (Erythropoietin) stimuliert, welches in den Nieren produziert wird. Myleompatienten mit geschädigten Nieren produzieren nicht genug Erythropoietin und können daher anämisch werden. Hier kann die Injektion von synthetisch hergestelltem Erythropoietin hilfreich sein. Bluttransfusionen sind eine andere Alternative, speziell im Notfall. Synthetisches Erythropoietin wird prophylaktisch vor einer Chemotherapie oder als unterstützende Therapie nach der Chemotherapie verwendet, um eine Anämie zu verhindern.
  • SerumosteocalzienEin Eiweiß, das von Osteoblasten produziert und sezerniert wird, wenn Osteoid produziert wird. Ein niedriger Spiegel bedeutet oft ein aktives Myelom. Ein höherer als der normale Spiegel bedeutet ein stabiles Myelom.
  • SkelettübersichtEine Reihe von normalen Röntgenuntersuchungen vom Schädel, der Wirbelsäule, den Rippen, dem Becken und den langen Röhrenknochen, um lytische Knochenläsionen und/oder Osteoporose auszuschließen.
  • Stabile ErkrankungDieser Terminus beschreibt Patienten, die ein Therapieansprechen haben, wo es allerdings zu einer weniger als 50%igen Reduktion des Myelomeiweißspiegels kommt. Eine stabile Erkrankung bedeutet nicht notwendigerweise ein schlechtes oder suboptimales Therapieansprechen (verglichen mit CR oder PR), wenn sich die Erkrankung stabilisiert hat und nicht fortschreitet. Eine anhaltende Remission (Anzahl von Monaten/Jahren in Remission) steht nicht notwendigerweise mit dem prozentuellen Therapieansprechen in Zusammenhang. Bei einem langsam wachsenden Myelom kann eine Stabilisierung viele Jahre anhalten.
  • StadiumDie Ausdehnung einer Krebserkrankung im Körper.
  • Stadieneinteilung (Staging)Untersuchungen, die durchgeführt werden, um die Ausdehnung einer Krebserkrankung im Körper festzustellen.
  • StammzellenUnreife Zellen, aus denen sich alle Blutzellen entwickeln. Normale Stammzellen sind der Ursprung von normalen Blutbestandteilen, wie roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Stammzellen findet man normalerweise im Knochenmark. Sie können für eine Transplantation geerntet werden.
  • SteroidEin Hormon. Steroide werden oft zusammen mit anderen Krebsmedikamenten verabreicht, da sie mithelfen, die Auswirkungen der Erkrankung auf den Körper zu kontrollieren.
  • StrahlentherapieBehandlung mit Röntgenstrahlen, Gamma-Strahlen oder Elektronen, um bösartige Zellen zu schädigen oder zu vernichten. Die Strahlung kommt von außerhalb des Körpers (externe Bestrahlung) oder von radioaktivem Material, das direkt in den Tumor appliziert wird (Implantationsbestrahlung).
  • Systemische TherapieEine Therapie, bei der Substanzen verwendet werden, die durch den Blutstrom im gesamten Körper verteilt werden, sodass alle Krebszellen im Körper erreicht und getroffen werden.
  • SzintigraphieNuklearmedizinisches Verfahren zur bildmäßigen Aufzeichnung der Verteilung gammastrahlender Radionuklide im Körper. Bei der Szintigraphie werden radioaktive Isotope bestimmter Elemente (z. B. des Jods) in den Körper eingebracht, durch deren radioaktive Strahlung Veränderungen bzw. Abläufe im Körper sichtbar gemacht werden. Krankhaft veränderte Gewebepartien nehmen Radiopharmaka anders an als gesunde. Das resultierende Aktivitätsverteilungsbild heißt Szintigramm.
  • ThromboseDurch Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) bedingter teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes (»Blutgefäßverstopfung«) mit Behinderung des Blutstroms. Erhöhte Thrombosegefahr besteht u.a. nach Operationen und Geburten; besonders Krampfadern neigen zu Entzündungen und Thrombosebildung (Thrombophlebitis). Thrombosen entstehen am häufigsten in den Venen (v.a. der Beine und des Beckens), seltener in der Herzhöhle und den Arterien. Bei jeder Thrombose besteht die Gefahr der Embolie. Die Behandlung umfasst Kompressionsverbände und möglichst frühzeitige Bewegung (Embolieprophylaxe), Wiederherstellung der Gefäßfunktion durch medikamentöse Thrombolyse oder chirurgische Beseitigung des Verschlusses (Thrombektomie).
  • ThrombozytenSiehe Blutplättchen
  • ThrombozytopenieEine niedrige Anzahl von Blutblättchen im Blut. Die normale Anzahl ist 150.000 bis 250.000/µl. Wenn die Anzahl an Blutplättchen weniger als 50.000 ist, kann es zu Blutungskomplikationen kommen. Zu gefährlichen Blutungen kommt es normalerweise nur bei einer Reduktion unter 10.000.
  • TNF (Tumornekrosefaktor)Ein biologischer Responsemodifier , der die natürliche Antwort des Körpers auf eine Erkrankung verbessern kann.
  • ToxineGiftstoffe, die von bestimmten Tieren, Pflanzen oder Bakterien produziert werden.
  • TransfusionDie Verabreichung von Blut oder Blutprodukten.
  • TransplantationStammzellen oder Knochenmark werden verwendet, um bei einem Patienten nach einer Hochdosis-Chemotherapie und/oder Bestrahlung die Möglichkeit der Blutproduktion zu erhalten. Die Transplantation ist keine Therapie sondern eine unterstützende Methode, um die Hochdosis-Therapie möglich zu machen.Knochenmarktransplantation (KMT)eine Behandlung bei der ein Patient, der mit Hochdosischemotherapie oder Bestrahlung behandelt wurde, mit Knochenmark infundiert wird. Das infundierte Knochenmark kann vom Patienten selbst vor der Therapie oder von einem Spender entnommen werden. Dieses Verfahren wurde bzw. wird überwiegend in den USA angewendet.Periphere Blutstammzelltransplantation (SZT oder ASZT)eine Behandlung, die ähnlich der Knochenmarktransplantation ist. Es werden gesunde Stammzellen vom zirkulierenden Blutsystem des Patienten (nicht vom Knochenmark) entnommen und aufbewahrt, bevor der Patient mit Hochdosischemotherapie oder Bestrahlung behandelt wird. Die Stammzellen werden dem Patienten dann zurückgegeben. Sie führen zur Bildung von neuen Blutzellen und ersetzen die Zellen, die durch die Therapie zerstört wurden. Dieses Verfahren ist Standard in Europa.Allogendie Infusion von Knochenmark von einer Person (Spender) zu einer anderen (Empfänger). Ein Patient erhält Knochenmark von einem passenden, jedoch genetisch nicht identischen Spender. Zur Konditionierungstherapie siehe auch RICAutologKnochenmark wird von einem Patienten entnommen und dann dem gleichen Patienten nach einer intensiven Therapie zurückgegeben.Passende Fremdspendebezieht sich auf eine Knochenmarktransplantation bei der der Patient Knochenmark von einer genetisch passenden Person bekommt, die allerdings kein Familienangehöriger ist.Syngendie Infusion von Knochenmark oder Stammzellen von einem identischen Zwilling zu einem anderen.
  • TumorEine abnormale Menge an Gewebe, die durch übermäßige Zellteilung entsteht. Tumore üben keine verwertbaren Körperfunktionen aus. Sie können entweder benigne oder maligne sein.
  • TumormarkerEin Stoff im Blut oder einer anderen Körperflüssigkeit, der anzeigen kann, dass eine Person Krebs hat.
  • Unterstützende TherapieEine Therapie, die gegeben wird, um Komplikationen und Nebenwirkungen zu verhindern, zu verbessern oder zu kontrollieren, und um das Wohlbefinden des Patienten und die Lebensqualität zu heben.
  • VakzinEine Zubereitung von getöteten Mikroorganismen, lebenden abgeschwächten Organismen oder lebenden voll funktionsfähigen Organismen die verabreicht wird, um eine künstliche Immunantwort gegen eine bestimmte Erkrankung hervorzurufen.
  • Velcade® Wirkstoff Bortezomib, siehe Proteasomeninhibitoren
  • VirusEin kleines Lebewesen, das Zellen infizieren kann und dazu führen kann, dass die Zellfunktion sich verändert. Eine Virusinfektion kann dazu führen, dass eine Person Symptome entwickelt. Die Erkrankung und die Symptome sind abhängig von der Art des Virus und der Art der befallenden Zellen.
  • Weiße BlutkörperchenAllgemeine Bezeichnung für verschiedene Zellen, die dafür verantwortlich sind, Keime, Infektionen oder Allergie verursachende Substanzen zu bekämpfen. Diese Zellen werden im Knochenmark gebildet und verteilen sich dann in anderen Körperteilen. Bestimmte Untergruppen von weißen Blutkörperchen sind z.B. die Neutrophilen, Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.
  • ZelleDie kleinste Einheit eines lebenden Organismus.
  • ZelldifferenzierungDer Prozess, in dem junge, unreife (unspezialisierte) Zellen individuelle Charakteristika annehmen und schließlich ihre Reife (spezialisierte) Form und Funktion annehmen.
  • ZellproliferationEine Steigerung in der Anzahl von Zellen, die aus einer gesteigerten Wachstums- und Zellteilungsrate resultiert.
  • ZysteEine Ansammlung von Flüssigkeit oder halbfestem Material in einem Beutel.
  • ZytokineSubstanzen, die von Zellen des Immunsystems freigesetzt werden, um das Wachstum und die Aktivität einer bestimmten Zellart zu stimulieren. Zytokine werden lokal produziert (z.B. im Knochenmark) und sie zirkulieren auch im Blutstrom.
  • Zytostatika Substanzen, die wegen ihrer hemmenden Wirkung auf das Wachstum und die Vermehrung besonders von rasch wachsenden Zellen zur Chemotherapie von Tumoren verwendet werden. Die zytostatische Therapie geht dabei von der Vorstellung aus, dass sich Tumorzellen von normalen Zellen durch eine der Wachstumsregulation entzogene, erhöhte Zellteilungsrate unterscheiden. Bekannte Zytostatika, die zur Behandlung des MMs eingesetzt werden, sind Melphalan (Alkeran®), Cyclophosphamid (Endoxan®), Bendamustin (Levact®) oder Doxorubicin (Adriamycin®). Sie werden vielfach auch in Kombination mit den neuen Substanzklassen eingesetzt

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